Die Geschichte des deutschen Films

In den Anfangszeiten der Filmindustrie spielte der deutsche Film eine ganz entscheidende Rolle. Der deutsche Film prägte damals die inhaltliche und stilistische Struktur der gesamten Filmindustrie.

Vom Stummfilm zum Star

In den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts gelangten einige deutsche Schauspieler aufgrund großartiger Filmproduktionen zu Weltruhm. Der Stummfilm konnte damals wegen der fehlenden Sprachbarrieren ungehindert Landesgrenzen überspringen. Einer der bedeutendsten Schauspieler seiner Zeit war Emil Jannings. Er spielte danach sogar in Hollywood-Produktionen und Filmen wie „Sein letzter Befehl“ oder „Der Weg allen Fleisches“ und wurde sogar mit einem Oskar ausgezeichnet. Heute ist der Name Emil Jannings allerdings ziemlich in Vergessenheit geraten. In der Weltwirtschaftskrise war es in Deutschland einfacher, Filme zu produzieren und zu exportieren. Der Grund dafür lag in der schwachen Mark. Über 600 Filme produzierten die deutschen Filmemacher in den 1920er Jahren.

Die deutsche Musikkomödie

Mit der Einführung des Tonfilms in den 1930er Jahren änderten sich auch die Filme allmählich. Hollywood setzte damals auf Musicalproduktionen, während man sich in Deutschland auf die Musikkomödie spezialisierte. Einer der bedeutendsten Filme aus dieser Zeit war der Streifen „Der Blaue Engel“ mit Marlene Dietrich. Während der NS-Zeit hat sich der Inhalt deutscher Filme wesentlich gewandelt. Die Nationalsozialisten nutzten das Kino vorwiegend zu Propagandazwecken. In der Nachkriegszeit drehte man hauptsächlich Antikriegsfilme oder Streifen, die sich mit der Nazi-Vergangenheit kritisch auseinandersetzten. Daneben feierte in den 1950er Jahren der Heimatfilm sein Debüt. Danach folgten vor allem Krimis und historische Liebesfilme. Viele dieser Filme waren Gemeinschaftsproduktionen mehrerer Länder. Im Fernsehbereich produziert man noch heute eine Reihe von Serien und TV-Filmen im Auftrag deutscher und österreichischer Sender. Dieses Prozedere hat sich als sehr erfolgversprechend erwiesen. In den 1970er Jahren drehte man vorwiegend Filme, die sich mit sozialkritischen und intellektuellen Themen beschäftigten. Erst in den 1980er Jahren erlebte die deutsche Komödie eine Renaissance. Heute versucht man, in Deutschland Streifen zu drehen, die sich durch Energie und Frische auszeichnen.